18.2.2
Der Referenzzeitpunkt ist nicht in der Gegenwart
Ist ein Verb der
mentalen Durchdringung oder ein Verb, das auf einen
Berichterstatter hinweist, genannt und steht dieses
in einer Vergangenheitszeit, dann müssen alle
Zeiten um eins nach hinten rutschen, die Zeitschiene
muss neu justiert werden. In diesem Falle haben
wir beträchtliche Abweichungen zu dem im Kapitel
die Vergangenheitszeiten im
Französischen Beschriebenen, teilweise
verlieren die Zeiten ihre ursprüngliche Funktion
völlig, wir werden darauf noch zurückkommen.
Beispiel (mit didaktisch
motivierter Hilfsübersetzung, diese
verwendet den Konjunktiv nicht)
Aussagesatz:
Sie kauften sich ein Buch.
Ils achetèrent
(passé simple) un livre.
direkte Rede:
Sie sagten:"Wir kaufen uns ein
Buch."
Ils dirent (passé
simple): "Nous achetons un livre".
indirekte
Rede: Sie sagten, dass sie sich
ein Buch gekauft hatten.
Ils dirent (passé
simple) qu' ils avaient acheté
un livre.
Zeitenfolge:
Sie dachten, dass sie sich ein Buch
gekauft hatten.
Ils pensèrent
(passé simple) qu' ils avaient
acheté un livre.
Was sieht unser geschärfter Adlerblick? Die
Handlung hat in der Vergangenheit stattgefunden.
Der Moment der Berichterstattung bzw. der Moment
der mentalen Durchdringung liegt ebenfalls in der
Vergangenheit. Wenn jetzt die Handlung, von der
berichtet wird (indirekte Rede) oder die Handlung,
die mental durchdrungen wird (Zeitenfolge), vor
dem Zeitpunkt der Berichterstattung bzw. der mentalen
Durchdringung lag, so muss das Erzählte bzw.
mental Durchdrungene in der Vorvergangenheit geschildert
werden. Nicht klar? Das ist doch ganz einfach. Jemand
hat in der Vergangenheit denken können, dass
man ihn betrogen hatte, dass man ihn in dem Moment
betrog, in dem er es dachte, und dass man ihn, von
einem Zeitpunkt der Vergangenheit aus betrachtet
betrügen wird. Und er kann in der Zukunft denken,
dass man ihn betrogen hat etc. etc. Wir machen das
jetzt noch mal graphisch.