didaktischer Ansatz:
Es handelt sich um einen anspruchsvolleren Text. Sie erreichen einen dramatischen Lerneffekt, wenn Sie mit der Datei folgendermaßen umgehen. Vorausgesetzt wird ein passives Verständnis (lesend / hörend) des im Teil Grammatik Diskutierten. Ein aktives Verständnis (schreibend / sprechend) des dort Gesagten ist nicht nötig. Wenn Ihnen nicht klar ist was gemeint ist, folgen Sie dem Link und lesen das im Abschnitt Grammatik Dargestellte durch. Arbeiten Sie jetzt diese Geschichte durch, machen Sie sich anhand der deutschen Übersetzung die Bedeutung klar, lernen Sie die Wörter. Ziehen Sie dann die ganze Datei herunter (4,6 MB). Es handelt sich um 1 mp3 Datei als zip/rar gepackt, Sie können dann die zip/rar-Datei entpacken und alle mp3 Dateien in einen mp3 Player ziehen oder auf eine CD kopieren, sie sind dann auf jedem mp3 fähigen Abspielgerät oder modernen CD Player lauffähig.
Installation
Einzug
(Alponse Daudet, Lettres de mon moulin)
(Alponse Daudet, Briefe aus meiner Mühle)
Ce sont les lapins qui ont été étonnés!... Depuis si longtemps qu'ils voyaient la porte du moulin fermée, les murs et la plate-forme envahis par les herbes, ils avaient fini par croire que la race des meuniers était éteinte, et, trouvant la place bonne, ils en avaient fait quelque chose comme un quartier général, un centre d'opérations stratégiques: le moulin de Jemmapes des lapins...
Wie haben sich die Kaninchen gewundert! . . . Seit so langer Zeit daran gewohnt, die Thür der Mühle verschlossen, die Mauern und die Plattform von Unkraut überwuchert zu sehen, hatten sie schließlich geglaubt, die Rasse der Müller sei ausgestorben und da sie den Ort gut fanden, hatten sie ans demselben eine Art Hauptquartier, einen Mittelpunkt für ihre strategischen Operationen gemacht: eine Mühle von Jemappes für die Kaninchen . . . .
La nuit de mon arrivée, il y en avait bien, sans mentir, une vingtaine assis en rond sur la plate-forme, en train de se chauffer les pattes à un rayon de lune... Le temps d'entr'ouvrir une lucarne, frrt! voilà le bivouac en déroute, et tous ces petits derrières blancs qui détalent, la queue en l'air, dans le fourré.
. In der Nacht meiner Ankunft saßen wohl, ohne zu lügen, ihrer zwanzig in der Runde auf der Plattform und wärmten sich ihre Pfoten an einem Mondstrahl . . . . Aber kaum versuchte ich es ein Fenster zu öffnen, prr! nahm das ganze Bivouac Reißaus und alle die kleinen Hinterweißen verschwanden mit erhobener Blume in dem Dickicht.
J'espère bien qu'ils reviendront.
Quelqu'un de très étonné aussi, en me voyant, c'est le locataire du premier, un vieux hibou sinistre, à tête de penseur, qui habite le moulin depuis plus de vingt ans. Je l'ai trouvé dans la chambre du haut, immobile et droit sur l'arbre de couche, au milieu des plâtras, des tuiles tombées. Il m'a regardé un moment avec son oeil rond; puis, tout effaré de ne pas me reconnaître, il s'est mis à faire: «Hou! hou!» et à secouer péniblement ses ailes grises de poussière;—ces diables de penseurs! ça ne se brosse jamais...
Ich hoffe, sie werden wieder kommen.
Ein andrer, der sich bei meinem Anblick sehr wunderte, das war der Mietsmann aus dem ersten Stock, ein alter finsterer Uhu mit dem Kopfe eines Philosophen, der die Mühle seit mehr als zwanzig Jahren bewohnt. Ich fand ihn in dem oberen Raume unbeweglich und aufrecht, mitten unter herabgefallenem Gips und zerbrochenen Ziegeln auf dem Wellbaum sitzend. Er sah mich einen Augenblick mit seinen runden Augen an, und fing dann ganz erschreckt darüber, daß er mich nicht kannte, an »Hu! Hu!« zu schreien und mit seinen Flügeln zu schlagen, was ihm nur mit Mühe gelang, da sie von dem draufliegenden Staube ganz grau waren. – Diese Teufelskerle von Philosophen!
N'importe! tel qu'il est, avec ses yeux clignotants et sa mine renfrognée, ce locataire silencieux me plaît encore mieux qu'un autre, et je me suis empressé de lui renouveler son bail. Il garde comme dans le passé tout le haut du moulin avec une entrée par le toit; moi je me réserve la pièce du bas, une petite pièce blanchie à la chaux, basse et voûtée comme un réfectoire de couvent.
C'est de là que je vous écris, ma porte grande ouverte, au bon soleil.
Un joli bois de pins tout étincelant de lumière dégringole devant moi jusqu'au bas de la côte. A l'horizon, les Alpilles découpent leurs crêtes fines... Pas de bruit... A peine, de loin en loin, un son de fifre, un courlis dans les lavandes, un grelot de mules sur la route... Tout ce beau paysage provençal ne vit que par la lumière.
Doch das thut nichts! So wie er ist, mit seinen blinzelnden Augen und seinem sauren Gesichte gefällt mir dieser schweigsame Mieter noch immer besser, als irgend ein andrer und ich habe mich beeilt, seinen Mietskontrakt zu erneuern. Er behält wie in der Vergangenheit den ganzen oberen Stock der Mühle mit einem Eingange durch das Dach; ich behalte für mich den untern Raum, ein kleines niedriges Gemach mit weißen Wänden, gewölbt wie das Refektorium eines Klosters.
Von hier aus schreibe ich dir, meine Thüre weit geöffnet beim schönen Sonnenschein.
Ein hübscher Tannenwald zieht sich, ganz von Licht überflutet, bis an den Fuß des Hügels herab. Am Horizonte die feingezackten Kämme der Alpen . . . . Kein Geräusch . . . Höchstens in langen Zwischenräumen ein Ton der Querpfeife, ein Brachvogel im Lavendel, das Glöckchen eines Maultiers auf der Landstraße . . . Das ganze schöne provençalische Land lebt nur durch das Licht.
Et maintenant, comment voulez-vous que je le regrette, votre Paris bruyant et noir? Je suis si bien dans mon moulin! C'est si bien le coin que je cherchais, un petit coin parfumé et chaud, à mille lieues des journaux, des fiacres, du brouillard!... Et que de jolies choses autour de moi! Il y a à peine huit jours que je suis installé, j'ai déjà la tête bourrée d'impressions et de souvenirs... Tenez! pas plus tard qu'hier soir, j'ai assisté à la rentrée des troupeaux dans un mas (une ferme) qui est au bas de la côte, et je vous jure que je ne donnerais pas ce spectacle pour toutes les premières que vous avez eues à Paris cette semaine. Jugez plutôt.
Und nun, wie kannst du verlangen, daß ich mich nach deinem geräuschvollen, schwarzen Paris sehne? Ich befinde mich in meiner Mühle so wohl! Das ist gerade der Erdenwinkel, den ich suchte, ein kleiner duftender und warmer Winkel, tausend Stunden weit entfernt von Zeitungen, Droschken und Nebel! . . . Und was für hübsche Sachen giebt es rund um mich herum! Kaum sind es acht Tage, seitdem ich eingezogen bin und schon habe ich den Kopf voller Eindrücke und Erinnerungen . . . Laß dir erzählen! Erst gestern Abend habe ich die Rückkehr der Schafherden in einen Meierhof am Fuße des Hügels mit angesehen und ich schwöre dir, daß ich dieses Schauspiel nicht gegen alle die ersten Aufführungen eintauschen würde, die ihr in dieser Woche in Paris gehabt habt. Urteile selbst!
Il faut vous dire qu'en Provence, c'est l'usage, quand viennent les chaleurs, d'envoyer le bétail dans les Alpes. Bêtes et gens passent cinq ou six mois là-haut, logés à la belle étoile, dans l'herbe jusqu'au ventre; puis, au premier frisson de l'automne on redescend au mas, et l'on revient brouter bourgeoisement les petites collines grises que parfume le romarin... Donc hier soir les troupeaux rentraient. Depuis le matin, le portail attendait, ouvert à deux battants; les bergeries étaient pleines de paille fraîche. D'heure en heure on se disait: «Maintenant ils sont à Eyguières, maintenant au Paradou.» Puis, tout à coup, vers le soir, un grand cri: «Les voilà!» et là-bas, au lointain, nous voyons le troupeau s'avancer dans une gloire de poussière.
Zuerst muß ich dir sagen, daß es in der Provence üblich ist, die Schafe auf die Alpen zu schicken, wenn es anfängt heiß zu werden. Menschen und Tiere bleiben fünf oder sechs Monate da oben unter freiem Himmel, bis an den Bauch im Grase; wenn dann im Herbste der erste Frost kommt, steigt man wieder nach dem Meierhofe herab und läßt die Schafe bürgerlich die niedrigen grauen Hügel abweiden, die von Rosmarin duften . . . . Gestern Abend also kehrten die Herden zurück. Schon am Morgen waren beide Flügel des Hauptthors weit geöffnet, um sie zu erwarten; in den Schafställen war frisches Stroh hoch aufgestreut. Von Stunde zu Stunde sagte man sich: »Jetzt sind sie in Eyguières, jetzt in Paradou.« Dann plötzlich, gegen Abend, ein lauter Ruf: »Da sind sie!« und da unten, in der Ferne sehen wir die Herde kommen, eingehüllt in eine Glorie von Staub.
Toute la route semble marcher avec lui... Les vieux béliers viennent d'abord, la corne en avant, l'air sauvage; derrière eux le gros des moutons, les mères un peu lasses, leurs nourrissons dans les pattes;—les mules à pompons rouges portant dans des paniers les agnelets d'un jour qu'elles bercent en marchant; puis les chiens tout suants, avec des langues jusqu'à terre, et deux grands coquins de bergers drapés dans des manteaux de cadis roux qui leur tombent sur les talons comme des chapes.
Tout cela défile devant nous joyeusement et s'engouffre sous le portail, en piétinant avec un bruit d'averse... Il faut voir quel émoi dans la maison.
Die ganze Straße scheint lebendig geworden . . . . Zuerst kommen die alten Böcke, die Hörner nach vorn, mit wildem Gesicht; hinter ihnen die Schafe, die Mütter ein wenig müde, ihre Säuglinge zwischen den Beinen; – die Maultiere mit roten Quasten, die in Körben die erst zur Welt gekommenen Lämmer tragen und im Gehen wiegen; dann die Hunde, in Schweiß gebadet, die langen Zungen bis zur Erde hängend und zuletzt zwei große Schlingel von Schäfern in Mänteln von roter Serge, die wie Priestergewänder bis auf die Fersen herabfallen.
Das alles zieht lustig an uns vorüber und in den Schlund des großen Thores hinein, wobei die trippelnden Füße ein Geräusch hervorbringen, wie die Tropfen eines tüchtigen Platzregens . . . Nun solltest du sehen, in welche Aufregung das ganze Haus versetzt ist.
Du haut de leur perchoir, les gros paons vert et or, à crête de tulle, ont reconnu les arrivants et les accueillent par un formidable coup de trompette. Le poulailler, qui s'endormait, se réveille en sursaut. Tout le monde est sur pied: pigeons, canards dindons, pintades. La basse-cour est comme folle; les poules parlent de passer la nuit!... On dirait que chaque mouton a rapporté dans sa laine, avec un parfum d'Alpe sauvage, un peu de cet air vif des montagnes qui grise et qui fait danser.
C'est au milieu de tout ce train que le troupeau gagne son gîte. Rien de charmant comme cette installation. Les vieux béliers s'attendrissent en revoyant leur crèche. Les agneaux, les tout petits, ceux qui sont nés dans le voyage et n'ont jamais vu la ferme, regardent autour d'eux avec étonnement.
Von ihrem hohen Sitze haben die grüngoldenen Pfauen mit ihren Spitzenhauben die angekommenen erkannt und begrüßen sie mit einem, durch Mark und Bein gehenden Trompetenstoß; die bereits eingeschlafenen Hühner erwachen, springen von den Stangen herab und stürzen aus ihrem Stalle heraus. Alle Welt ist auf den Beinen: Tauben, Enten, Trut- und Perlhühner. Der Hühnerhof ist wie toll; die Hühner sprechen davon, die ganze Nacht aufzubleiben! . . . Man möchte glauben, jedes Schaf habe in seiner Wolle außer dem wilden Alpenduft ein wenig von der frischen Bergluft mit herabgebracht, welche berauscht und zum Tanzen verleitet.
Während dies alles vorgeht, erreicht die Herde ihren Lagerplatz. Nichts reizender, als dieser Einzug. Die alten Böcke werden beim Anblick ihrer Raufen von Rührung ergriffen. Die Lämmer, die ganz kleinen, die, welche erst auf der Reise das Licht der Welt erblickten und noch nie den Meierhof sahen, sehen mit Verwunderung und Erstaunen um sich.
Mais le plus touchant encore, ce sont les chiens, ces braves chiens de berger, tout affairés après leurs bêtes et ne voyant qu'elles dans le mas. Le chien de garde a beau les appeler du fond de sa niche: le seau du puits, tout plein d'eau fraîche, a beau leur faire signe: ils ne veulent rien voir, rien entendre, avant que le bétail soit rentré, le gros loquet poussé sur la petite porte à claire-voie, et les bergers attablés dans la salle basse. Alors seulement ils consentent à gagner le chenil, et là, tout en lapant leur écuellée de soupe, ils racontent à leurs camarades de la ferme ce qu'ils ont fait là-haut dans la montagne, un pays noir où il y a des loups et de grandes digitales de pourpre pleines de rosée jusqu'au bord.
Aber das rührendste von allen sind die Hunde, die braven Schäferhunde, die ganz mit ihren Tieren beschäftigt sind und nichts außer ihnen im ganzen Meierhofe sehen. Der Hofhund mag aus seiner Hütte heraus sie rufen, soviel er will; der Brunneneimer, bis zum Rande mit frischem Wasser gefüllt, mag sie noch so dringend einladen; sie wollen nichts sehen, nichts hören, bis die ganze Herde im Stalle, bis der große Riegel an der kleinen Gitterthüre vorgeschoben ist, bis die Schäfer in ihrem Gemach am Tische sitzen. Erst dann sind sie zu bewegen, ihren Stall aufzusuchen und während sie dort ihren Napf Suppe auslecken, erzählen sie ihren Kameraden vom Meierhofe, was sie dort oben gemacht haben im Gebirge, dem schwarzen Lande, wo es Wölfe giebt und große, purpurne Fingerhüte, die bis zum Rande mit Thau angefüllt sind.