2.5 Der Akzent als nichtdiakritisches Zeichen

Unter einem diakritischen Zeichen versteht man Zeichen, die eine Aussage über die Aussprache eines Wortes machen. Die Akzente, die wir bis jetzt kennen gelernt haben, den accent grave und den accent aigu, präzisierten die Aussprache. Diakritische Zeichen sind die Akzente im Französischen aber nur beim e, bei den anderen Buchstaben, etwa a, o, u, i, macht der Akzent keine Aussage über die Aussprache. Bei anderen Buchstaben klärt er die grammatikalische Funktion oder er dient zur Unterscheidung von Homonymen, also Gleichklingern, Wörter die, vereinfacht gesagt, gleich klingen, aber unterschiedlich geschrieben werden. Soll heißen: Um die unterschiedliche Bedeutung im Schriftbild kenntlich zu machen, setzt man einen Akzent.

Wir werden hier nicht darüber diskutieren, dass diese Unterscheidung ja nur im Schriftbild gemacht wird, wo sie ja kaum essentiell ist, da man ja offensichtlich in der gesprochenen Sprache, die üblichere Verwendung, hervorragend ohne diese Unterscheidungen auskommt und möchten auch den Leser warnen, darüber zu diskutieren, denn eine kritische Reflexion über die Orthographie, oder auch nur der Versuch, über Orthographie zu reflektieren, ist in jedem Kulturkreis ein Kapitalverbrechen. Tun Sie es nie! Der Autor dieses Handbuchs ist wirklich kein Kommunist, absolut nicht, er hält nichts von einer Staatsform, bei der niemand etwas hat, niemand also mit seinem Privatvermögen haftet und folglich alle verbeamtet sind und allen alles vollkommen wurscht ist. Gewichtig wie Hammerschläge dröhnen aber dennoch die Worte Karl Marx.

Die Macht der Tradition, der vergangenen Generationen
lastet wie ein Alb
auf den Gehirnen der Lebenden

Und die Orthographie scheint eine solche Tradition zu sein. Ändert sich allerdings die Aussprache im Jahre der Jahrhunderte und die Orthographie wird nie verändert, dann weicht die Orthographie immer weiter von der Aussprache ab.



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