15.7.1.1 Bei reflexiven Verben ist zwischen Dativ und Akkusativ zu unterscheiden
Reflexive Verben
sind Verben, die eine Tätigkeit beschreiben,
bei der das Subjekt nicht nur Ausführender
der durch das Verb beschriebenen Handlung ist, sondern
auch das Ziel dieser Handlung.
Er betrinkt sich ständig.
Man ist sich selten des Umstandes bewusst, weil
es meist auch nicht wichtig ist, dass ein Reflexivpronomen
Akkusativ oder Dativ sein kann, wobei der erstere
Fall natürlich überwiegt.
Beispiel
Akkusativ: Ich sah mich im Spiegel.
Dativ: Ich sagte mir, dass ich mir das nicht gefallen lassen muss.
Im Deutschen ist diese Unterscheidung aber in etwa
so interessant wie die Form der Tabakkringel, die
der Wasserpfeife der schönen Suleika im Morgenland
entströmen. Nicht so im Französischen.
Handelt es sich bei dem Reflexivpronomen, das die
Rückbezüglichkeit der Handlung anzeigt
um einen Dativ, so wird nicht flektiert, handelt
es sich jedoch um einen Akkusativ, so wird flektiert.
Flexion wenn das Reflexivpronomen ein Akkusativ ist
Beispiel
Je me
suis regardé(e) dans un miroir.
Ich habe mich im Spiegel gesehen.
Tu t' es regardé(e)
dans un miroir.
Du hast dich im Spiegel gesehen.
Elle s' est regardée
dans un miroir.
Sie hat sich im Spiegel gesehen.
Nous nous sommes
regardé(e)s
dans un miroir.
Wir haben uns im Spiegel gesehen.
Vous vous êtes
regardé(e)s
dans un miroir.
Ihr habt euch im Spiegel gesehen.
Elles se sont regardées
dans un miroir.
Sie haben sich im Spiegel gesehen.
aber keine Flexion, wenn das Reflexivpronomen ein Dativ ist*.
Beispiel
Je me suis dit.
Ich habe mir gesagt.
Tu t' es dit.
Du hast dir gesagt.
Il / Elle s' est
dit.
Er / Sie hat sich gesagt.
Nous nous sommes
dit.
Wir haben uns gesagt.
Vous vous êtes
dit.
Ihr habt euch gesagt.
Ils / Elles se sont
dit.
Sie haben sich gesagt.
* Der Autor ist sich nicht so sicher, ob es sich
lohnt, sich über dieses Thema graue Haare wachsen
zu lassen. Erstens ist es eine Unterscheidung, die
bis auf ganz wenig Ausnahmefälle nur in der
Schriftsprache gemacht wird, weil das e als Zeichen
für die weibliche Form ja selten gesprochen
wird, und zweitens die Anzahl der Reflexivpronomen
im Dativ beschränkt. Sie fragen sich jetzt
natürlich, warum erzählt er uns das dann?
Tja, es könnte ja jemand auf die Ideen kommen
zu sagen, wir hätten was vergessen.