Bedingungssätze
sind Sätze, bei denen das im "dann Teil" beschriebene
Ereignis nur eintritt, wenn die im "wenn Teil"
beschriebenen Bedingung erfüllt ist. Man unterscheidet
drei Typen:
Realis der Gegenwart
Der Realis der Gegenwart beschreibt die Bedingung als höchstwahrscheinlich gegeben, so dass das davon abhängige Ereignis wahrscheinlich eintritt. Sowohl im Deutschen wie im Französischen wird mit dem Indikativ konstruiert.
Wenn er eine Flasche Whisky trinkt, fällt er tot um.
S' il boit une bouteille
de whisky, il tombe raide mort.
Irrealis der Gegenwart
Beim Irrealis der Gegenwart wird das Vorliegen der Bedingung als eher unwahrscheinlich eingeschätzt, so dass sich auch das von dieser Bedingung abhängige Ereignis höchstwahrscheinlich nicht realisieren wird. Das Deutsche konstruiert hier mit dem Konjunktiv II, das Französische, im Gegensatz zu den anderen romanischen Sprachen, die hier mit dem Konjunktiv konstruieren, mit dem imparfait. Im Deutschen kann, aus den oben geschilderten Gründen, anstatt des Konjunktivs der Konditional stehen. Wir zeigen nicht alle Möglichkeiten, das Angebot an möglichen Formen ist reichhaltig.
Wenn er eine Flasche Whisky tränke,
fiele er tot um.
Wenn er eine Flasche Whisky trinken
würde, fiele er tot um.
Wenn er eine Flasche Whisky tränke, würde er tot umfallen.
S' il buvait une bouteille de whisky, il tomberait raide mort.
Irrealis der Vergangenheit
Beim Irrealis der Vergangenheit ist
die Bedingung, von der das Ereignis
im "dann Satz" abhängt,
nicht erfüllt, so dass auch das
Ereignis nicht eintritt. Der Irrealis
der Vergangenheit wird mit dem Konjunktiv
II der Vergangenheit gebildet.
Wenn er eine Flasche Whisky getrunken hätte, wäre er tot umgefallen.
S' il avait bu une
bouteille de whisky, il serait tombé
raide mort.
Bedingungssätze sind der zweite wichtige Anwendungsbereich
des Konjunktivs im Deutschen. Im Französischen
wird er in dieser Situation, in
krassem Gegensatz zu den anderen romanischen Sprachen,
nicht verwendet.