Wir interessieren
uns nicht wirklich für die reine Theorie, da
sie für den Erwerb einer Fremdsprache nutzlos
ist. Da wir aber im Folgenden unter Konjunktionen
auch Wörter auflisten werden, die viele als
Adverb oder Pronomen bezeichnen würden, wollen
wir doch kurz erläutern, wie wir dazu kommen,
auch Adverbien und Pronomen als Konjunktionen aufzulisten.
Wir weisen nochmals darauf hin, dass die nun folgenden
Überlegungen für den Erwerb einer Fremdsprache
unerheblich sind, es handelt sich um reine Theorie.
Es kommt darauf an, die semantischen Unterschiede
zu erkennen, ein Gespür dafür zu entwickeln,
ob der subjonctif oder der indicatif folgt und darauf,
diese Konjunktion verwenden zu können. Es kommt
nicht darauf an, die Konjunktionen in ein wie auch
immer geartetes Schema einordnen zu können.
In der Regel, das ist leicht einzusehen, haben Konjunktionen, Adverbien und Pronomen nicht allzuviel gemeinsam.
Das Adverb spezifiziert ein Verb, ein Adjektiv oder ein anderes Adverb.
Er läuft schnell.
Das ist sehr
schön.
Er trinkt sehr
viel.
Das Pronomen vertritt etwas anderes, es kann adjektivisch oder substantivisch sein.
Das ist mein
Haus.
Das ist meines.
Er
geht über die Straße.
Ich sehe
ihn.
Eine Konjunktion stellt eine logische Verknüpfung zwischen Satzteilen, Sätzen oder einzelnen Wörtern her.
Ich mag ihn, weil
er schön ist.
Der Hund ist drollig
und immer gut gelaunt.
Sein Hund,
wie auch der meinige, rennen
über die Wiese.
Sie fragen sich jetzt natürlich, wo hier ein Problem ist. Warten Sie doch mal, ich bin ja noch nicht fertig. Betrachten wir mal die Definition des Duden und schauen, ob uns das weiterbringt.
"Die Konjunktion (Bindewörter, Fügewörter) dienen dazu, Wörter, Wortgruppen oder Sätze miteinander zu verbinden. Sie können weder als Satzglied noch als Attribut auftreten."
Duden, Die Grammatik, vierte Auflage, Mannheim 1995, Seite 390
Der Duden unterscheidet dann im Folgenden zwischen
nebenordnenden Konjunktionen, Satzteilkonjunktionen,
Infinitivkonjunktionen und unterordnenden Konjunktionen.
Es gäbe noch zahlreiche andere Möglichkeiten
der Katalogisierung. All diese Katalogisierungen
lösen aber das Problem nicht, welches in dem
Wort verbinden steckt, das ist nämlich zu schwammig.
Zu schwammig ist es deswegen, weil auch bestimmte
Adverbien und bestimmte Pronomen Satzteile miteinander
verbinden, wie sich an zahlreichen Beispielen zeigen
läßt.
Er trat gegen die Tür, wodurch das ganze Haus geweckt wurde.
Er trat gegen die Tür, so dass das ganze Haus geweckt wurde.
Wodurch wird in
manchen Grammatiken als
Relativadverb bezeichnet, weil es einerseits
als Relativpronomen
gesehen werden kann, welches einen Sinnzusammenhang
referenziert, andererseits aber auch als adverbiale
Bestimmung der Art und Weise. Dass
wodurch aber auch als Konjunktion gesehen
werden kann, sieht man daran, dass sich der Satz
ohne weiteres auch mit einer Konjunktion bilden
lässt. Da Wörter wie worin,
worüber, daran, damit etc. etc. die
irgendetwas referenzieren zwischen Konjunktion,
Adverb und Pronomen angesiedelt sind, schwanken
auch die Begriffe. Wir finden sowohl den Begriff
Relativadverb wie auch den Begriff Pronominaladverb,
und wir finden auch oft, dass manche Grammatiken
diesen Typ von Wörtern den Konjunktionen zuordnen,
andere den Relativadverbien / Pronominaladverbien.
Die schwierigen Kandidaten sind Wörter wie
diese.
Nach der unmaßgeblichen Meinung des Autors wäre ein dritter Begriff der eigentlich passende, nämlich Pronominalkonjunktion und zwar aus dem schlichten Grund, dass dieser a) immer passt und b) die zwei wesentlichen Elemente beinhaltet. Der Begriff Pronominalkonjunktion ist aber nicht eingeführt, Sie werden diesen Begriff nirgends finden.
Ich habe ihm gesagt, dass er ein Spinner ist, worauf er nichts erwiderte.
Dieses worauf referenziert
zum einen einen Sinnzusammenhang und kann deshalb
als Pronomen bezeichnet werden, zum anderen geht
der semantische Wert aber über die reine Referenzierung
hinaus, zielt auf einen logisch / zeitlichen Zusammenhang,
und das spricht dafür, dieses Wort als Konjunktion
zu bezeichnen. Dieselbe Logik können wir auch
bei anderen Beispielen anführen.
Unten noch ein paar Beispiele. Um die semantische
Nähe zur Konjunktion deutlich zu machen, haben
wir die Sätze entsprechend umgeformt, wir sehen,
dass ein Relativadverb / Pronominaladverb / eine
Pronominalkonjunktion nicht nur referenziert, sondern
auch eine logische / zeitliche Beziehung herstellt
und dann auch durch eine Konjunktion ersetzt werden
kann.
Beispiele
Relativadverb / Pronominaladverb:
Er will sich ein Auto kaufen, dabei hat er nicht mal genug Geld, um seine Miete zu bezahlen.
Konjunktion:
Er will sich ein Auto kaufen, obwohl er nicht mal genug Geld hat, seine Miete zu bezahlen.
Relativadverb / Pronominaladverb:
Er macht einen verträumten Eindruck, trotzdem ist er hellwach.
Konjunktion:
Er macht einen verträumten Eindruck, gleichwohl ist er hellwach.
Machen Sie sich den Unterschied klar. Dabei
referenziert etwas, das Auto kaufen, obwohl
referenziert nichts. Trotzdem
referenziert etwas, einen verträumten
Eindruck machen, gleichwohl
referenziert nichts.
Wie gesagt, nichts wirklich Wichtiges, aber manche
Leute kommen ja ab und an ins Grübeln und hätten
sich diese Fragen dann selber gestellt.