2.8.3 Übung 3: geschlossenes o, offenes o oder dumpfes ö |
Das volle o (geschlossenes o) entspricht dem
deutschen o in Ofen.
=> Kinn geht tendenziell nach unten, Lippen
werden spitz.
Die Unterschiede sind isoliert betrachtet hauchdünn.
Nur wenn man den einen Ton da einsetzt,
wo er nicht hingehört, wird deutlich, dass
es zwei verschiedene Laute sind.
Das auf den Kopf gestellte e (dumpfes ö)
gibt es im Deutschen nicht.
=> Es ist ein ö, das minimalen Aufwand
erfordert. Weder werden die Lippen spitz, noch
geht
das Kinn nach unten.
Wenn Sie sich das klarer machen wollen, müssen
Sie ein bisschen rumspielen. Robe zum Beispiel
ist ein offenes o, Kinn geht nicht nach unten,
Lippen werden nicht spitz. So muss es sein. Sprechen
Sie dann aber auch mal robe mit spitzen Lippen
und runtergehendem Kinn aus, wie bei Ofen im Deutschen.
Sie werden dann feststellen, dass sich das o deutlich
verändert. Oder versuchen Sie mal das französische
robe in das deutsche Garderobe einzubauen. Da
das o in Deutsch Garderobe geschlossen ist (Lippen
spitz, Kinn runter), das französische robe
aber offen (Lippen nicht spitz, Kinn nicht runter)
ist das Wort das rauskommt ziemlich merkwürdig.
Wenn Ihnen nicht klar ist, was gemeint ist, dann
kommen Sie der Sache näher, wenn sie in die
Garderobe ein o wie in 'ob' einbauen, sprechen
Sie also Garder'ob'e, machen eine Pause nach dem
r. Wenn Ihnen dann immer noch nicht klar ist,
was gemeint ist, ist es eigentlich auch egal.
Der Autor würde sagen, man macht das eh automatisch
richtig. Es macht aber Sinn, für bestimmte
Phänomene sensibilisiert zu sein. Wem das alles zu kompliziert ist, der sollte mal auf seine Lippen achten bei offen ("Die Tür ist offen") und bei Ofen ("Die Bretzeln sind im Ofen").
geschlossenes o | offenes o | ||
modéré (maßvoll) | mode (Art) | ||
maillot (der Badeanzug) | normal (normal, üblich) | ||
émotion (Gefühl) | incohérent (zusammenhanglos) |
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