Wir haben im
Kapitel Konjunktionen und dann wieder im Kapitel
Präpositionen schon erlebt, dass es zahlreiche
Wörter gibt, die zwischen den üblichen
Einteilungen in Konjunktion, Adverb und Präposition
stehen. Wie bereits erwähnt, ist es für
den Spracherwerb nicht wirklich wichtig, dass man
sich diese Zusammenhänge klar macht, es kann
aber in einigen seltenen Fällen hilfreich sein,
und man kann ja auch weiterblättern.
Pronomen <=> Adverb
Zwischen Pronomen und Adverb stehen
alle die Wörter, die einerseits
auf irgendetwas verweisen, was dem
Leser / Hörer bekannt sein muss,
die also wie ein Pronomen für
oder anstatt etwas Anderem stehen,
andererseits aber auch die lokalen,
zeitlichen oder modalen Umstände
näher beschreiben. Man nennt
diese Adverbien Pronominaladverbien.
Deine Schuhe liegen daneben. (referenziert
wird z.B. das Buch, neben dem die
Schuhe liegen)
Dafür habe ich es nicht gekauft. (referenziert z.B. das Lagern von Cola Dosen, für das er das Aquarium nicht gekauft hat. )
Danach kannst du machen, was du willst. (referenziert z.B. die Hausaufgaben, die er erst machen muss. )
Konjunktion <=> Adverb
Es gibt Wörter, die einerseits
etwas referenzieren, aber gleichzeitig
dieses Etwas in eine bestimmte Beziehung
zu etwas anderem stellen, also Funktionen
wahrnehmen, die sonst von Konjunktionen
wahrgenommen werden. Diese Wörter
bezeichnet man oft als Konjunktionaladverb,
obwohl man sie genauso gut und vielleicht
sogar besser als Konjunktionalpronomen
bezeichnen könnte, und dies umso
mehr, also manchen davon semantisch
ziemlich dicht bei den Relativpronomen
stehen.
Konjunktionaladverb: Er weiß es nicht, trotzdem redet er darüber.
Konstruktion mit einem Relativpronomen: Er weiß es nicht, dessen ungeachtet redet er darüber.
Interrogativadverbien
Während Adverbien in der Regel die örtlichen, zeitlichen oder modalen Umstände näher erläutern, fragen die Interrogativadverbien nach eben genau diesen Umständen.
Wie willst du das machen ? Indem ich mich auf mein Fahrrad setze und hinfahre.
Warum weißt du das nicht ? Weil es mich im Grunde genommen nicht die Bohne interessiert.
Wo wohnt er ? Er wohnt drei Stockwerke weiter unten.
Wann kommt er? Er kommt um drei Uhr.
Von den Interrogativpronomen unterscheiden sich die Interrogativadverbien durch zwei Momente.
Erstens
Die Interrogativpronomen werden erstens oft (aber nicht immer) flektiert.
Welchen willst du ? Den da.
Welche willst du ? Die da.
aber
Was willst du? Drei Äpfel.
Was willst du? Die Stadt vom Tyrannen befreien.
Was willst du? Einen Apfel.
Zweitens
Die Interrogativpronomen fragen nach Objekten
(Nominativ, Akkusativ, Dativ, Genitiv) die Interrogativadverbien
fragen nach den Umständen.
Man könnte das weiter diskutieren, wir lassen es jetzt aber auf sich beruhen, weil, wie schon öfters erwähnt, es für den Erwerb einer Fremdsprache letztlich ziemlich egal ist.